Karsten Widderich
http://www.wiederich.net/karsten-widderich-.html

© 2011
 

Karsten Widderich , ein Bauer, Landesbevollmächtigter (48-er) und Kirchspielsvertreter aus Reinsbüttel - Blankenmoor

Aus dem Jahre 1705  wird unser Vorfahre Karsten Widderich  aus Blankenmoor als  Landes- und Kirchspielsbevollmächtigter in  einem Schreiben  erwähnt, das 1705  geschrieben , das aber erst 1989  bei der Restaurierung in der goldenen Kirchturmskugel in Neuenkirchen entdeckt und kopiert wurde.

Auch er war  Landes-und Kirchspielsbevollmächtigter in Dithmarschen.  Karsten Widderich wurden die Kinder  Claß, Johann, Olde Johann, Claß 2, und Telsche. 1637 –in  Reinsbüttel, geboren. Er starb am 09.04.1711 und wurde 74 Jahre alt. Verheiratet war er mit Gretje ...... , die 1640 geboren wurde und am 15.9.1704 im Alter von 64 Jahren starb. Sein Vater Johann  (1.) Widderich lebte von 1586 – 1678 ebenfalls dort.

Karsten Widderich war ein „48 er in Dithmarschen. Das Kollegium der 48 Richter und Ratgeber setzte sich wahrscheinlich aus dem Kreis der ehemaligen consules zusammen, so dass "keine personelle Umwälzung in der Führungsschicht des Landes" stattfand. Ein Sitz im Ratgeber-Kollegium war auf Lebenszeit festgelegt. Die 48er waren als Schiedsgericht gedacht, als eine oberste richterliche Instanz für Streitigkeiten zwischen den Geschlechtern sowie auch in und zwischen den Kirchspielen. Die 48 Herren zogen im Laufe der nächsten Jahrzehnte weitere Kompetenzen an sich. Entscheidend für die Erweiterung ihres Einflusses war der Schutz durch das Landrecht, der ihnen zuteil wurde. Aus diesem Kollegium bildete sich schließlich eine Bauernaristokratie heraus, da der Kreis der 48 er nur auf einige wenige führende Familien beschränkt war. Die Änderung ihrer Titel machte den Bedeutungszugewinn deutlich, der ihnen zuteil wurde: Zuerst wurden sie als "Richter und Ratgeber" bezeichnet, dann als "Verweser" und ab 1509 als "Herren und Regenten"


Die Macht der 48 „Herren“ konsolidierte sich. Das Bestreben nach Vergrößerung und Abrundung ihrer Herrschaft bekamen die Stadtrepubliken Hamburg, Bremen,...und die auf Autonomie bedachten Kirchspiele zu spüren. Die 48er verstanden es, die Republik durch Bündnisse mit den Hansestädten und durch die gezielte Herausstellung der Schutzherrschaft des Erzbischofs von Bremen nach außen zu sichern. Im Innern gelang ihnen vor allem "die Abwehr vorreformatorischer Auswucherungen der Kirchherrschaft des Hamburger Domkapitels".  Höhepunkt der Bauernrepublik aber waren die Jahre nach 1500, nach der gewonnenen Schlacht bei Hemmingstedt. Die Vertreter der Bauernrepublik wurden vor dem Reichskammer-gericht in Speyer ebenso akzeptiert wie bei Kaiser und Reichsständen auf dem Wormser Reichstag von 1545 oder auf den überregionalen Hansetagen. Innenpolitisch wurde ihre Stellung durch Entwicklungen im Rechtswesen gestärkt. Die alten Vogteien wurden abgeschafft, den Vögten wurde die Blutgerichtsbarkeit entzogen und auf das Landesgericht übertragen.

 

 

Karsten war 1690 „Siegelträger“ und siegelte als Landesbevollmächtigter mit dem Siegel der „Beensmannen“ auch Verträge für das Land Dithmarschen. Noch imJahre 1705 war er Landes- und Kirchspielsbevollmächtigter.  Der abgebildete  Siegelabdruck  rechts ist von 1690. Karsten und Gretje Widderich  lebten als Bauern im „witten Moor / im weißen Moor,  heute „Blankenmoor“ im Kirchspiel Neuenkirchen als Bauern. Sie hatten 6 Kinder.

Die nächsten Generationen lebten dann überwiegend bei Wesselburen  in Reinsbüttel, Blankenmoor, Neuenkirchen, als Bauern. Im Rahmen der Erbfolge ging der Hof in Dithmarschen nach dänischem Recht um 1740 an den jüngeren Bruder Claus.

In Folge dessen verließ Hans Widderich Dithmarschen und lebte dann mit seiner Familie wie später auch sein Sohn Johann Widderich  in Rendsburg - Neuwerk als Soldaten, als „Constabel“ beim Königl. Dänischen Artillerieregiment. Sein Sohn Hans Simon wird später als Rendsburger „Bürger“ erwähnt. Bürger konnte nur werden, wer Haus- oder Grundeigentum besaß.   Der Constabler Hans Widderich war nach seiner Militärzeit als „Ratsdiener“, also nach heutigem Sprachgebrauch als Vollziehungsbeamter beim Rendsburger Magistrat im alten Rathaus  tätig. Sein Sohn Johann ging nach seiner Militärzeit zurück nach Pahlen und lebte dort als Schuster.

 

Der Schuster Johann Widderich  hatte zwei Söhne mit den Namen Hans und Johann.

Hans hatte 11 Kinder, von denen fast alle heute in Deutschland, USA, Australien, und Kanada, noch lebenden Widderichs abstammen. Er und seine Frau starben im Armenhaus in Pahlen. Zu erwähnen ist vor allem sein Sohn Jürgen Widderich, der 1873 nach Australien auswanderte ( s. „The Widderick Adventure“ von John und June Rohde, Brisbane.)